Wünschen und Sehnen
Glaube kann Berge versetzen. Ebenso verhält es sich mit dem Wünschen und Sehnen. In ihnen kann ungeheure Kraft, Schwung und Dynamik stecken. Die Sehnsucht ist ein Gefühl, dass zum handeln, zum tun einlädt. Sich die Erlaubnis zu geben, zu gestalten, zu machen, wie ich es will ist unglaublich schön und lebendig. Das kann schrittweise kommen und sich Stück für Stück entwickeln oder explosiv sein. Wichtig ist, in diesen Prozess des Veränderns hinein zu gehen, sich zu trauen, es sich zu erlauben. Das Wünschen und Sehnen setzt Impulse für Mehr, verändert aber erst mal noch nichts.
In der Vergangenheit hängen bleiben
Gleichzeitig gibt es jedoch auch Bremsen, alte Lasten, die das Feuer unter sich begraben können, so dass diese Glut erst wieder frei gelegt werden muss. Im Laufe der Jahre kann sich eine Schicht nach der anderen an Resignation und Enttäuschung drüber gelegt haben. Später kommt oftmals noch Hilflosigkeit, Schmerz und Scham dazu. Dies kann dazu führen, dass wir das Wünschen und Sehnen begraben, es nicht mehr spüren wollen, um diese schmerzhaften Gefühle ebenfalls nicht spüren zu müssen. Wir funktionieren nur noch, tun, machen, manchmal auch sehr erfolgreich, und wissen aber nicht mehr wo für und es entsteht kein Gefühl der Freude, es gibt keine Befriedigung.
Oder wir stecken in der Vergangenheit oder Zukunft fest, haben Ideen und Pläne, schaffen jedoch den ersten Schritt nicht. Ein an Vergangenem festhalten findet sich zum Beispiel in Formen des Heimwehs (damals, dort…). Es geht um verpasste oder entgangene Möglichkeiten. Ebenso mit der Jugendliebe oder der verpassten Ausbildung/Abschluss, etc. Es wird an den alten Bildern und Vorstellungen über Jahre festgehalten, sie entwickeln ein Eigenleben, dass nur noch wenig mit dem Damaligen zu tun hat. Und, dass Neues nicht mehr zulässt, anderem keine Chance mehr gibt. Das Unerledigte spielt ins Heute mit hinein. Es kann zu einer Sehnsucht werden, die keine Befriedigung mehr findet, die Haltlos wird.
Die schöne Traum-Welt
Eine andere Form des unerfüllten Sehnen ist in die Zukunft, die Ferne, ins Irgendwo gerichtet. Aussagen dazu können folgende sein: „Wenn erst die Kinder groß sind, dann…“ „Wenn ich in Rente bin, dann …“ Das ersehnte liegt in der Zukunft – und dort bleibt es in der Regel auch. Die Vorstellung von einem besseren Leben, einer besseren Welt gibt es auch in (fast) allen Ideologien und Religionen (Paradies, Erlösung, Revolution, Jahresurlaub). Sie entschädigt für die tägliche Plackerei und Mühe und stellt ein besseres Leben in Aussicht, um im hier & jetzt durchzuhalten (und nichts zu ändern). Es wird aus einer anstrengenden, erdrückenden Wirklichkeit in eine angenehmere Traumwelt geflüchtet.
Diese und noch andere Formen können das Sehnen und Wünschen erdrücken und erlöschen lassen. Es lohnt sich jedoch das Feuer der Sehnsucht wieder zu erwecken. Dabei kommen mit Sicherheit noch andere Gefühle und andere (alte) Geschichten zum Vorschein.
Unterstützung
Mit Beharrlichkeit, Offenheit und den Wünschen vor Augen lohnt es sich, diesen Prozess zu gehen, die Kraft und Lebendigkeit entstehen zu lassen und sich den Ängsten und Hindernissen zu stellen, um seinen eigenen Weg finden und gehen zu können. Dabei unterstütze und begleite ich Sie gerne.