Skan Körpertherapie – die Verbindung von Körper und Psyche
Körperpsychotherapie ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Körper und Psyche als untrennbare Einheit betrachtet. Viele emotionale Blockaden, Stress oder traumatische Erfahrungen hinterlassen nicht nur psychische, sondern auch körperliche Spuren. In der Körperpsychotherapie wird der Körper aktiv in den therapeutischen Prozess einbezogen – durch Atemarbeit, Bewegung, Achtsamkeit und bewusste Körperwahrnehmung.
Ziel ist es, tiefsitzende Spannungen zu lösen, verdrängte Gefühle zugänglich zu machen und das eigene Erleben wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei entsteht Raum für mehr Lebendigkeit, Selbstkontakt und innere Klarheit.
Diese Therapieform eignet sich besonders für Menschen, die sich nicht nur auf kognitiver Ebene mit ihren Themen auseinandersetzen möchten, sondern auch auf der körperlichen Ebene Heilung erfahren möchten.
Atemarbeit

Der Atem spielt in der Körperpsychotherapie eine zentrale Rolle, weil er die direkte Verbindung zwischen Körper, Psyche und Gefühl darstellt. Er reagiert sensibel auf innere Zustände – bei Stress wird er flach und schnell, bei Entspannung tief und ruhig. Durch gezielte Atemarbeit lässt sich dieser Prozess bewusst beeinflussen.
Ein bewusster, vertiefter Atem kann helfen, Spannungen zu lösen, das Nervensystem zu beruhigen und unterdrückte Emotionen wieder ins Fließen zu bringen. Viele Menschen atmen unbewusst und halten unwillkürlich den Atem an – oft ein Zeichen innerer Anspannung oder zurückgehaltener Gefühle. In der Therapie wird der Atem genutzt, um Zugang zu diesen inneren Zuständen zu finden, sie spürbar zu machen und Schritt für Schritt aufzulösen.
So wird der Atem zu einem kraftvollen Werkzeug auf dem Weg zu mehr Selbstwahrnehmung, innerer Balance und emotionaler Freiheit.
Entwicklungstraumata
Traumatische Erfahrungen – besonders in der frühen Kindheit – hinterlassen nicht nur seelische, sondern auch körperliche Spuren. Wenn ein Kind überfordert, verletzt oder emotional allein gelassen wird, kann sein Nervensystem in einen anhaltenden Alarmzustand geraten. Da in frühen Lebensphasen Sprache und bewusste Verarbeitung noch nicht ausgereift sind, speichert der Körper diese Erfahrungen in Form von Muskelanspannungen, Haltungsveränderungen, Atemmustern oder innerer Unruhe.
Solche körperlich „eingeschriebene“ Schutzmechanismen waren einst überlebenswichtig, können aber im späteren Leben zu chronischem Stress, innerer Getriebenheit, Erschöpfung, Gefühlen von Leere, Einsamkeit oder innerer Getrenntheit führen. Die Körperpsychotherapie setzt hier an, indem sie diese tief verwurzelten Muster achtsam und behutsam sichtbar macht – nicht über den Kopf, sondern über den Körper. So kann Heilung dort beginnen, wo das Trauma entstanden ist.
Körperpsychotherapie begegnet Entwicklungstraumata auf der körperlichen Ebene mit Achtsamkeit, Präsenz und einem behutsamen Zugang zum Nervensystem. Durch bewusst geführte Körperwahrnehmung, Atemarbeit und achtsame Berührung können alte Schutzmuster, die sich in Muskelanspannung, Haltung oder Bewegungsverhalten zeigen, wahrgenommen und allmählich gelöst werden.
Die Körperarbeit schafft einen sicheren Raum, in dem frühe Erfahrungen – die oft jenseits von Sprache liegen – im Körper gespürt und nachgenährt werden können. Indem der Körper neue Erfahrungen von Sicherheit, Kontakt und Regulierung macht, kann das Nervensystem sich neu organisieren. So werden alte Überlebensstrategien überflüssig, und ein tieferes Gefühl von Verbundenheit, Selbstvertrauen und innerer Stabilität kann entstehen.
Skan
Wilhelm Reich, ein Schüler Sigmund Freuds, entwickelte die Vegetotherapie in den 1930er-Jahren als eine Weiterentwicklung der Psychoanalyse. Sein Ziel war es, psychische Spannungen und Blockaden nicht nur über das Gespräch, sondern direkt über den Körper zu lösen.
Reich ging davon aus, dass unterdrückte Gefühle – wie Angst, Wut oder Trauer – sich in chronischen Muskelspannungen („Panzerungen“) ausdrücken. Diese Spannungen verhindern den freien Fluss von Lebensenergie (von Reich als „Orgonenergie“ bezeichnet) und blockieren emotionale Lebendigkeit. Er beobachtete, dass sich psychische Abwehrmechanismen auch körperlich manifestieren, zum Beispiel in einer flachen Atmung, steifen Haltung oder einer eingeschränkten Mimik.
Mit der Vegetotherapie wollte Reich erreichen, dass diese Panzerungen durch Atemarbeit, gezielte Bewegungen, stimmliche und körperliche Ausdrucksformen gelöst werden. Dadurch sollten unterdrückte Emotionen wieder ins Bewusstsein gelangen, frei ausgedrückt und integriert werden können. Ziel war eine Wiederherstellung der natürlichen Selbstregulation von Körper und Psyche – hin zu mehr Lebendigkeit, Ausdruckskraft und innerem Gleichgewicht.
